Erarbeitung und kausalanalytische Fundierung von Pedotransferfunktionen zur Prognose des Nährelementpotenzials der Skelettfraktion in Waldböden
Kurzzusammenfassung:
Es wurde inzwischen von unserer Arbeitsgruppe nachgewiesen, dass Steine von silikatischen Waldböden erhebliche Mengen an austauschbaren Nährelementkationen speichern können, und dass nährelementadsorbierende Gewebe (Pilzhyphen) in den Steinen angetroffen werden. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass unter Umgehung von Regelprozessen der Feinerde ein by-pass Fluss von Nährelementen direkt von Steinen in Waldbäume stattfindet. D.h. der bio-/geochemisch aktive Ionenpool von Waldstandorten lässt sich nur unzureichend - wie bislang üblich - durch chemische Analysen der Feinerde kennzeichnen. Im südwestddeutschen Raum wurden bereits erste vielversprechende Ansätze erarbeitet, das Nährelementpotenzial des Grobbodens mit Hilfe einfacher Variablen zu prognostizieren (z.B. Beziehungen zwischen wasserdampferreichbaren Oberflächen der Steine und ihrer effektiven Kationenaustauschkapazität). Wir wollen nach weiteren analogen Pedotransferfunktionen suchen und ihren kausalanalytischen Hintergrund aufdecken. Mit Hilfe kationischer chromophorer Tracer versuchen wir, die innenern Oberflächen der Steine mit Austauscherpotenzial zu charakterisieren, die innere Oberflächenstruktur mit feldbodenkundlich beschreibbaren Merkmalen in Beziehung zu setzen und damit die Rolle des Grobbodens bei bio-/geochemischen Stoffkreisläufen darzustellen.
Laufzeit: 01.01.03-31.12.05