Einsatz fluoreszierender Tracer zur Analyse des Verhaltens von Bioziden in urbanen Regenwasserversickerungsanlagen
Projektverantworlich
- Marcus Bork
- Prof. Dr. Friederike Lang
- Prof. Dr. Jens Lang (Prof. f. Hydrologie)
- Markus Graf-Rosenfellner
Projektbeschreibung
Das Verbundprojekt MUTReWa (Maßnahmen für einen nachhaltigeren Umgang mit Pestiziden und deren Transformationsprodukten im Regionalen Wassermanagement) untersucht relevante Prozesse zur Mobilisierung und Transformation von Pestiziden aus der Intensivlandwirtschaft sowie Bioziden aus urbanen Gebieten. Im Rahmen des Projekts sollen die Effektivität und Nachhaltigkeit ausgewählter Gewässerbewirtschaftungsmaßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustands von Grund- und Oberflächengewässern bewertet werden. Daraus abgeleitete Empfehlungen sollen in Kooperation mit der Praxis in das regionale Wassermanagement implementiert werden.
Im dem Teilprojekt, welches die Professur für Bodenökologie in Kooperation mit der Professur für Hydrologie der Universität Freiburg durchführt, legen wir den Fokus auf Biozide in Regenwasserversickerungsanlagen (RVA) in urbanen Gebieten. Der Begriff Biozide umfasst eine große Gruppe organischer Substanzen, welche unter anderem in Fassadenfarben und Dachabdeckungen zum Schutz vor Pilz- und Algenwachstum eingesetzt werden und durch Regenwasser ausgewaschen werden können. Das anfallende Regenwasser wird in urbanen Gebieten zunehmend dezentral bewirtschaftet und dabei zu einem wachsenden Teil in so genannten Mulden- und Rigolensystemen dem Grundwasser zugeführt. Wir wollen die Frage beantworten, ob Biozide über RVA ins Grundwasser verlagert oder darin zurückgehalten bzw. abgebaut werden und RVA so als Puffer für diese Schadstoffe dienen können.
Eine einfache Möglichkeit eine Abschätzung bezüglich des Verlagerungspotentials von Bioziden in RVA treffen zu können, könnte der Multitraceransatz sein. Dabei werden verschiedene (fluoreszierende) Tracer eingesetzt, um als Proxy für die hydraulischen Bedingungen des jeweiligen Systems, die Sorption sowie den biologischen Abbau verschiedener organischer Schadstoffe zu dienen. Ein Ansatz, der in vorwiegend hydrologischen Systemen bereits erfolgreich erprobt wurde, aber für Böden noch einer genaueren Untersuchung bedarf.
Mit Hilfe von Labor- und Feldversuchen sowie Modellierungen werden sowohl das Verlagerungspotential von Bioziden in RVA, als auch die Eignung des Multitraceransatzes als eine einfache Methode zur Abschätzung der Biozidverlagerung in Böden näher untersucht.
Teilprojekt aus: MUTReWa: Maßnahmen für einen nachhaltigeren Umgang mit Pestiziden und deren Transformationsprodukten im Regionalen Wassermanagement
Projektlaufzeit
01.04.2015 bis 31.03.2018